Wie wird untersucht?
- Erhebung der Vorgeschichte
- Körperliche Untersuchung
- Zusatzuntersuchung
- Information zur Störfelddiagnostik
1. Die Erhebung der Vorgeschichte:
Durch ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten,die Beobachtung seiner Spontanbewegungen bekommt der Arzt wichtige Informationen über das Krankheitsgeschehen.
Symptome wie Ausstrahlung der Schmerzen, Zeitpunkt und Dauer, Verschlimmerung und Verbesserung durch äußere Umstände oder körperliche Bewegung, psychische Belastungen, Umstände beim ersten Auftreten der Beschwerden und das soziale Umfeld des Patienten, seine berufliche und private Situation geben wichtige Hinweise auf begleitende Umstände mit Einfluss auf das Krankheitsbild.
Die Kenntnis früherer Erkrankungen und der Befunde anderer zuvor aufgesuchter Ärzte, sowie vorher durchgeführte Operationen und Unfälle runden das Bild ab und ermöglichen eine Einordnung in zeitliche und kausale Zusammenhänge.
2. Die körperliche Untersuchung
Sie besteht aus einer Beurteilung des Körpers. Hierbei wird besonderer Wert auf Asymmetrien wie Schulter-Beckenhochstand, ungleiche Muskelverteilung, gelegt. Es folgt eine aktive und passive Bewegungsprüfung.
Ertastet werden die Beschaffenheit der Haut, des Unterhautgewebes, der Gelenke, Muskeln und der Blutgefäße, sowie der Nervenbahnen, bei Ruhe und Bewegung.
Über die Ertastung von Gelenkbewegungen wird der Zustand der Gelenke beurteilt.
Durch Ertasten und Anspannungsbeobachtungen werden Hartspannverkürzungen oder Abschwächungen der Muskeln deutlich.
Unabdingbar ist auch eine neurologische Untersuchung, da ein intaktes Nervensystem Voraussetzung für eine harmonische Bewegung auf Muskel- und Gelenkebene ist.
3.Zusatzuntersuchungen
Oft sind konventionelle Röntgen Aufnahmen unter funktionell wichtiger statischer Belastung (z.B. der LWS im Stehen, Vorneige und Rückneige des Rumpfes) erforderlich.
Zusätzlich können Computertomographien (CT) oder Kernspintomographien( MRT) bei besonderen Fragestellungen hinzugezogen werden.
Insbesondere bei Verdacht auf Schädigungen der Bandscheiben, aber auch Weichteilverletzungen (Meniskusriss, Sehnenabriss etc.) kommen diese Untersuchungen zum Einsatz.
Auch Laboruntersuchungen liefern wichtige Hinweise, ob Entzündungsreaktionen im Körper durch rheumatische Erkrankungen oder Infekte vorhanden sind. Sie liefern ferner Hinweise auf das Vorhandensein von Stoffwechselerkrankungen oder bösartigen Erkrankungen, die auch im Zusammenhang mit dem Bewegungssystem eine wichtige Rolle spielen.
Ergeben sich aus den Untersuchungsbefunden Hinweise auf Organerkrankungen, so ist es erforderlich, dass die Patienten von einem Facharzt des entsprechenden Gebietes mit untersucht werden.
4.Information zur Störfelddiagnostik
Ferner können chronische Erkrankungen ihre Ursache in sogenannten Störfeldern haben. Dieses können Entzündungsherde im Körper sein, die sich bislang den bildgebenden Verfahren, aber auch der Laboruntersuchung entzogen haben, sowie Narbenzonen nach Operationen (auch im Gebissbereich) und Unfällen sein.
Aber auch Schadstoffbelastungen durch äußere oder innere Aufnahme von Schadstoffen können Ursache solcher störfeldbedingter chronischen Erkrankungen sein. Daher ist die Störfelddiagnostik bei chronischen – nicht eindeutig zuzuordnenden Erkrankungen – ein wichtiges Verfahren zur genauen Diagnosefindung.
Begleitende Psychotherapie
Wenn chronische Fehlhaltungen, wie z.B. Verspannungen der Muskulatur durch Dauerstress oder anhaltende Angstzustände ihre Ursache in psychischen Problemen haben, dann sollte parallel zur körperlichen Behandlung eine Psychotherapie durchgeführt werden, da ansonsten eine erfolgreiche Behandlung nicht möglich ist, bzw. die Rückfälle vorprogrammiert sind.
Häufig wird auch eine so genannte Symptomverschiebung beobachtet; ein Krankheitsbild verschwindet, ein neues taucht auf.
Zusammenfassung
Die manuelle Medizin ist ein wichtiges Instrument zur Diagnostik und Behandlung der Bewegungsorgane und darüber hinaus des gesamten Menschen.
Sie ist in erster Linie eine Reflextherapie; es werden keine `verrutschten Teile´ der Wirbelsäule eingerenkt, sondern die gestörten Funktionen vergen verbessert, um das innere Gleichgewicht des Körpers wieder herzustellen und die Selbstheilungskräfte des Menschen zu aktivieren.
Die Diagnose setzt eine genaue Kenntnis der individuellen Anatomie aller aktuellen Befunde aus anderen Fachbereichen und – besonders wichtig – der Krankengeschichte voraus.
Die Therapie muss weitere Maßnahmen aus dem oben aufgeführten Spektrum entsprechend den individuellen Gegebenheiten mit einbeziehen.
Ist das alles berücksichtigt, kann manuelle Therapie Körper und Seele entspannen, dem Menschen gut tun!